„Überzeugungen werden über Personen vermittelt.“

Ich versuche, mit und für Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik eine glaubwürdige „Rolle“ zu entwickeln oder zu schärfen. Eine Rolle muss authentisch sein und erkennbar sowohl den Zielen der Organisation als auch der Gesellschaft dienen. Um glaubwürdig zu sein, sollte man zudem auch die persönlichen Interessen keinesfalls vertuschen, sondern deren Kompatibilität mit den Interessen der Öffentlichkeit oder der Stakeholder herausarbeiten. Bei dieser Rollenbildung kann es nicht darum gehen, die gesamte Komplexität einer Persönlichkeit zu verarbeiten. Stattdessen muss die persönliche Rolle auf das reduziert werden, was im gegebenen Kontext für wesentlich erachtet wird und zum Narrativ der Organisation passt. Es kommt also darauf an, die komplexe Persönlichkeit in ein Rollenkonzept zu überführen, welches klar und für die Öffentlichkeit auch intuitiv erfassbar ist, vielleicht sogar einen Wiedererkennungswert besitzt – etwa weil es in unserer Kultur verwurzelten Rollenkonzepten entspricht. Eine Rolle kann natürlich nicht beliebig gestaltet werden. Es gilt dabei, klug zu beurteilen, in welcher Rolle die Führungspersönlichkeit überhaupt die angestrebte „fiktionale Glaubwürdigkeit“ erreichen kann.

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