Demokratie und Populismus

Demokratie ist von den altgriechischen Wörtern „demos“, Volk, und „kratos“, Herrschaft, abgeleitet und bedeutet „Herrschaft des Volkes“. Der Begriff Populismus geht auf das lateinische Wort „populus“ zurück, das ebenfalls nichts Anderes als Volk heißt, worunter heute im Allgemeinen die breite Masse gemeint ist und sich auch in Wörtern wie „populär“, „Popart“ oder „Popmusik“ wiederfindet. Der Anhang „ismus“ verweist auf eine entsprechende Geisteshaltung, Ideologie oder Weltanschauung. Man kann Populismus somit als eine an der breiten Bevölkerung ausgerichtete Geisteshaltung verstehen. Hört sich eigentlich nicht schlecht an. Im politischen Sprachgebrauch schwingt allerdings eine klar negative Wertung mit. Man könnte Populismus mit einfachen Worten vielleicht als eine politische Methode bezeichnen, die sich der breiten Masse mit vermeintlich einfachen Wahrheiten anbiedert. Das Ziel dieser Methode liegt gerade in einer Demokratie auf der Hand: Wählerstimmen gewinnen.

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The Rakes Progress (Boris Johnsons Laufbahn)

https://soundcloud.com/drstefankaletsch/the-rakes-progress-boris-johnsons-laufbahn In Stravinskys einziger Oper „The Rakes Progress“ (Die Laufbahn eines Wüstlings) scheitert der Protagonist Tom Rakewell an seinem schlechten Charakter und der Verführung des Teufels durch eine große Erbschaft. Tom endet im narzisstischen Wahn, Adonis zu sein, im Irrenhaus, wo er schließlich stirbt.…

Ein Dilemma demokratischer Spielregeln

Das Ergebnis der Berliner Senatswahl lieferte einen unerwartet hohen Sieg der CDU. Das hört sich zunächst unabhängig von allen Inhalten der Parteien nicht problematisch an. Wer die meisten Stimmen auf sich vereint, so eine Grundregel der Demokratie, darf die Regierung stellen. Nun ist es…

Das Elend der Mainstreamökonomik

Gerade ist mein neues Buch erschienen. Klappentext:Das ökonomische Lehrprogramm unterliegt einem irreführenden Paradigma. Das stark reduzierte Menschenbild und die Ausblendung von Ungewissheit schaffen die Illusion von einer Welt exakter Berechenbarkeit und Steuerbarkeit. Das prägt auch die typische Personalführung. Was aber können Führungskräfte wirklich für…

Mehr Demut statt Panik vor hohen Energiepreisen

Die Panik vor enorm wachsenden Energiepreisen, insbesondere Gaspreisen, wächst in der deutschen Bevölkerung. Ist sie berechtigt? Ja und nein. Ja, weil es durchaus wahrscheinlich, wenn nicht gar schon sicher, ist, dass es zu einer schwerwiegenden Mehrbelastung von Haushalten, Gewerbe und Industrie kommen wird. Nein,…

Der bequeme Griff in die Staatskasse

Die Schatztruhe des Staates ist durch die Pandemie weit geöffnet worden. Seither finden immer mehr Interessenvertreter Gründe hineinzugreifen. Neuerdings bezieht man sich dabei gerne auf den Sonderetat für Verteidigung von 100 Milliarden Euro. Die kurze Argumentation lautet dann etwa so: „Es hieß, es sei…

Die falschverstandene Freiheit

Es ist schon erschreckend, wie derzeit im öffentlichen Raum der Begriff „Freiheit“ verunstaltet und missbraucht wird. Offenbar wissen einige laute BürgerInnen gar nicht, worum es sich dabei handelt. Die Geschichte der bürgerlichen Freiheit, die im Großen und Ganzen mit der Aufklärung einhergeht, scheinen sie…

Schluss mit Schwarzfahren

Die ÜSTRA–Hannoversche Verkehrsbetriebe AG hat sich jüngst in ihrer öffentlichen Kommunikation von dem Begriff „Schwarzfahren“ getrennt, weil er auf schwarzhäutige Menschen despektierlich wirken könnte. Ist das vorbildlich? Meines Erachtens nicht, weil die Aktion bestenfalls zur Kategorie „gut gemeint, aber schlecht durchdacht“ gehört. Früher bezeichnete…

Überforderung oder Überheblichkeit eines Ministers

Was darf man von einem Minister erwarten? Ausführliche Erörterung der Sachlage. Abwägung berechtigter Interessen. Weitsichtigkeit. Verantwortungsvolle Entscheidungen. Ethische Korrektheit. Führungsstärke. Sach- und Menschenkenntnis. Kommunikatives Talent. Wenn er bei alledem noch ein beeindruckendes Auftreten hat, ist das gewiss nicht von Nachteil. Schaut man auf unseren…